Der Autor

Ein Physiker, der Bücher schreibt? Nun, nicht gleich wegklicken, nur weil da Physik steht.
Bei einer Physik-Phobie empfehle ich zunächst mal mein Kinderbuch Was die Welt im Innersten zusammenhält, ein Physikbuch mit Illustrationen statt Formeln, in dem zehn faszinierende Naturphänomene kinderleicht beschrieben werden. Bloß nicht schämen, auch Erwachsene haben bestätigt, daraus spielend noch etwas gelernt zu haben.

Ja, der Autor Edgar Bernardi ist noch immer beobachtender und passionierter Physiker. Jedoch agiert er als Autor mehr als ein emotionaler statt kopfgesteuerter Naturwissenschaftler. Sein Erzählstil charakterisiert sich weniger in der seichten Leichtigkeit eines Liebesromans. Er schreibt wohl eher analytisch, klar, wenngleich nicht unemotional. Er betrachtet es als sein Alleinstellungsmerkmal, so zu schreiben, eben etwas anders als der Mainstream. Und ihm wird beispielsweise in einer Rezension zu Licht des Schattens bescheinigt, eine poetische und eindringliche Sprache mit großer Sensibilität zu haben, ohne dass sie überladen wirkt.

Inspiriert durch seinen Deutschlehrer, der ursprünglich ein Handwerk, dann Germanistik lernte und Sprache als Werkstoff verstand, hat Edgar Bernardi also irgendwann begonnen zu schreiben. An seinem Debütroman Licht des Schattens hat er länger gearbeitet, immer wieder unterbrochen durch Beruf und Alltag. Eine autobiografisch-fiktive Coming of Age-Erzählung, die ihn innerlich befreit hat.
Es folgte Der rot-blaue Boccalino über polarisierende Menschen in einem kleinen Tessiner Dorf. Eine Geschichte über eskalierende und immer perfider werdenden Kleinkonflikte, die man auf das Verhalten der Menschen in der großen Welt extrapolieren kann.
In Zweistromland erzählt er anhand der Metapher zweier Zwillingsbrüder, die jeweils getrennt in beiden Teilen Deutschlands aufwachsen und nach dem Fall der Mauer versuchen, wieder zusammenfinden, vom Identitätsverlust der Ostdeutschen, die sich in einem vereinten Deutschland noch immer wie Bürger zweiter Klasse fühlen und um ihre Identität ringen. Der jüngste Roman aus Edgar Bernardi's Feder, Zeitumkehr, lebt von der Hoffnung, die stets fortscheitende Zeit rückwärtslaufen zu lassen.

Dem aufmerksamen Leser fällt sicher auf, dass es in seinen bisherigen Erzählungen immer um ZWEI geht. Licht und Schatten im ersten Roman, um rot und blau geht es im zweiten Buch und auf welcher Seite man bei den beiden streitenden Parteien steht, und im dritten Roman um zwei Zwillingsbrüder, die getrennt an jeweils zwei Flüssen in Ost und West aufwachsen. In seinem jüngsten Roman Zeitumkehr schließlich lebt der vergeistigte Protagonist neben der realen in einer virtuellen Modellwelt, in der er glaubt, die Zeitrichtung umkehren zu können. Die Spannung kommt halt wie in der Physik, nur zwischen zwei Polen.

Zurück zur Physik: Sie ist doch gar nicht so schwer und kann spannender als jeder Krimi sein, wenn man es nur richtig erklärt und die Begeisterung weckt. Natur neugierig beobachten und die Erklärung suchen, mehr ist es nicht. In Was die Welt im Innersten zusammenhält werden nicht nur alltägliche Naturphänomene erklärt, sondern die Entdecker selbst spielen in den kurzen Episoden die Hauptrollen.

Und weitere Schreibprojekte sind in Planung.

Dazu befragt, warum er schreibt: Schreiben ist für mich ähnlich einem Traum: Das Erlebte verarbeiten.

Buchprojekte

Zeitumkehr

Autor
Edgar Bernardi
erhältlich voraussichtlich im Juli 2025

Zeitumkehr